EDS Radikalschlag
Der zweitgrößte IT-Dienstleister weltweit tritt auf die Notbremse. Die Kosten sollen kräftig reduziert werden. Nun will das Unternehmen bis zu 20.000 Stellen streichen.
Plano - Der IT-Dienstleister Electronic Data Systems (EDS) will noch einmal kräftig Stellen abbauen. Wie Michael H. Jordan, CEO des amerikanischen Konzerns, auf einer Analystenkonferenz bekannt gab, wird das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren zwischen 15.000 bis 20.000 Arbeitsplätze abbauen.
Der Abbau gehöre zum Plan, 20 Prozent der Kosten zu reduzieren. Insgesamt will der zweitgrößte IT-Dienstleister weltweit drei Milliarden Dollar einsparen. Das werde EDS helfen, auf dem Markt effektiver zu konkurrieren, so Jordan. "EDS wird sich in den nächsten zwei Jahren erheblich verändern."
Aus dem Unternehmen war zu hören, dass möglicherweise besonders in den USA Stellen gestrichen, während andere Bereiche ausgebaut würden. Derzeit zählt EDS noch 120.000 Mitarbeiter, während der vergangenen 12 Monate hatte das Unternehmen bereits 5200 Stellen gestrichen. EDS stellte jedoch in Aussicht, dass die Zahl der Arbeitsplätze, die gestrichen werden soll, geringer ausfallen könnte, sollte das Unternehmen entsprechend Aufträge einholen.
Doch Jordan ließ keinen Zweifel am Abbau: Da die Datenzentren konsolidiert und die Automatisierung im Servicebereich zunähmen, seien in diesen Sektionen Stellen überflüssig.
Anlass für den herben Einschnitt ist die weiterhin schlechte wirtschaftliche Situation, in der sich EDS befindet. Das Unternehmen hatte zwar im zweiten Quartal einen Umsatz von 5,2 Milliarden Dollar vorgelegt, der Gewinn lag bei 270 Millionen Euro. Doch den Großteil des Gewinns verdankt EDS dem Verkauf von Unternehmensbereichen. So hatte der IT-Berater die Softwaresparte PLM für zwei Milliarden Dollar verkauft.
EDS hadert derzeit mit einem 6,9 Milliarden Dollar schweren Auslagerungsauftrag der US-Navy. Seit vier Jahren kann das Unternehmen den Vertrag nicht kostendeckend abwickeln. Einen auf über sieben Jahre angelegten Vertrag mit Dow Chemical beendete der IT-Berater schließlich vorzeitig. Das Projekt soll für ein Minus von 460 Millionen Dollar gesorgt haben. Der Chemiekonzern wechselte mittlerweile zu IBM.