Das Londoner Verteidigungsministerium macht Ernst und hat Apples MP3-Player I-Pod zum Sicherheitsrisiko erklärt. Die kleinen Geräte mit eingebauter Festplatte könnten zum Datendiebstahl eingesetzt werden. Auch Unternehmen betrachten die digitalen Speichergeräte zunehmend kritisch.
London - Das sind keine Nachrichten nach dem Geschmack von Steve Jobs, Chef von Apple. Vor nicht einmal vier Wochen hatte der Vorstandsvorsitzende Briten, Deutsche und Franzosen mit seinem Internet-Musikladen "I-Tunes Music Store" beglückt.
100 Millionen Songs wurden mittlerweile weltweit verkauft - abspielen können sie nur die Apple-eigenen I-Pod-Player. Und nun das: Die britische Armee verbietet den schicken, trendigen Player, weil sie ihn als Sicherheitsrisiko einstuft.
"Mit USB-Geräten, die direkt an den PC angeschlossen werden, kann man Passwörter umgehen und direkt ins System gelangen", erklärte ein Armeesprecher. Deshalb müsse diese Lücke geschlossen werden.
Die I-Pod-Player verfügen über eine spezielle Schnittstelle zum rasanten Datentransfer über USB oder Firewire. Selbst Gigabyte-große Datenbanken lassen sich damit binnen weniger Minuten auf die interne Festplatte kopieren. Der größte I-Pod speichert bis zu 40 Gigabyte, die seit kurzem angebotene Mini-Ausgabe vier Gigabyte.
Das Verbot betrifft nicht nur den Apple-Player, sondern auch andere Speichermedien mit USB-Schnittstelle, die zum schnellen Datenklau dienen könnten.
Nicht nur die Militärs, auch Unternehmen betrachten mobile Megaspeicher zunehmend als Sicherheitsbedrohung. In einer Umfrage unter 200 mittleren und großen britischen Unternehmen hatten 82 Prozent der Teilnehmer genau diese Bedenken geäußert. Selbst die eigenen Angestellten könnten zum Datendieben werden, sagte Andy Campbell von der Sicherheitsfirma Reflex Magnetics.