Berlin/Hamburg - Im hart umkämpften Markt der Frauenzeitschriften stellt der Medienkonzern Axel Springer Verlag seinen monatlichen Titel "Allegra" ein. Angesichts der anhaltend schwachen Konjunktur, die sich vor allem im Anzeigenmarkt gravierend auswirke, gebe es keine ausreichende wirtschaftliche Perspektive für die Zeitschrift, teilte der Verlag am Freitag mit. Betroffen sind 30 Mitarbeiter, mit ihnen sollen verlagsinterne Gespräche geführt werden.
Springer startete "Allegra" im Jahr 1995. Die verkaufte Auflage lag im ersten Quartal 2004 noch bei 248.308 Exemplaren, 4,25 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Im vergangenen Jahr wurde das Blatt noch einem Relaunch unterzogen. Das Poket-Format sollte dem Blatt Frische verleihen. Doch nachdem der Preis von 1 Euro auf 1,95 Euro angehoben wurde, sank die Auflage deutlich. Der Verlag reagierte, senkte den Preis wieder, zuletzt kostete die Zeitschrift 1,30 Euro.
"Allegra" verlor kontinuierlich. Zusätzlich machte der Axel Springer Verlag mit seinem neuen Heft "Jolie" der "Allegra" Konkurrenz. Daneben lancierten Konkurrenzverlage ebenfalls verschiedene Magazine. In der Branche wurde die Entscheidung des Springer-Verlages über die Stilllegung des Blattes indes ohne Überraschung aufgenommen.
Schon bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal hatte Konzernchef Mathias Döpfner deutlich gemacht, dass der Markt für Frauen- und Programm-Titel weiterhin schwierig sei. "Die Rabattforderungen werden immer aggressiver", so der Vorstandsvorsitzende. Wer die nicht mitmache, habe mit Negativeffekten zu rechnen.
Neben der "Allegra" verloren auch das "Journal für die Frau" und "Bild der Frau" an Auflage, ähnlich erging es Zeitschriften wie der "Hörzu", "Funk Uhr" und "TV Neu".