Karlsruhe - "Web.de sucht nicht mehr mit Google", titelte am Donnerstag die "Welt". Mit anderen Worten das Karlsruher Internetportal greift bei seinem Suche-Service nicht mehr auf die Technik von Google zurück. Stattdessen arbeitet Web.de ab sofort mit der Suchtechnologie von Inktomi, welche wiederum dem US-Portal Yahoo gehört.
Probleme mit der Qualität sollen Web.de zu dem Schritt bewogen haben, schreibt die Zeitung. Zunehmend fänden sich bei Google Einträge kommerzieller Anbieter, die als solche nicht erkennbar seien. Die Ergebnisse würden verwässert, bemängeln Nutzer.
Der Vertrag mit Google sei Ende 2003 ausgelaufen und nicht verlängert worden, bestätigte ein Sprecher gegenüber manager-magazin.de. Allerdings sei nicht die Qualität ausschlaggebend gewesen, sondern Web.de wollte unabhängig sein und habe deshalb die Technologie gewechselt. Beide Produkte seien gleichwertig, sagte der Sprecher.
Der Vertrag mit Google lief zwei Jahre. Davor hatten die Karlsruher mit Altavista und der Technologie Fast gearbeitet. Der neue Vertrag mit Inktomi soll Kreisen zufolge nun allerdings unbefristet sein.
Bei der Vermarktung der Suchergebnisse bleibt Web.de Google allerdings treu. Erst im Dezember bekräftigte das Unternehmen seine Kooperation mit der US-Suchmaschine. "Wir wollen die Kooperation im Bereich Vermarktung mit Google weiter ausbauen", sagte der Web.de-Sprecher. Mit der auf Inhalte bezogenen Werbung will das Internetunternehmen seine Einnahmen deutlich erhöhen. Einen Wechsel zum Yahoo-Suchevermarkter Overture plant Web.de demnach vorerst nicht.
Anfang dieser Woche kündigte auch Yahoo an, sich in den nächsten Monaten von der Google-Suchtechnologie zu trennen. Künftig wolle das US-Unternehmen auf die eigenen Technologien zurückgreifen. Yahoo hatte im vergangenen Jahr die Unternehmen Inktomi und Overture für mehr als zwei Milliarden Dollar übernommen. Zu Overture gehört auch die Suchmaschine Altavista. Yahoo kündigte bereits vor Monaten an, seine Suche verbessern zu wollen.