W-Lan-Hotspots Von 100 auf 10.000 in zwei Jahren
Hamburg - Die Deutsche Telekom will das Geschäft mit lokalen Funknetzen massiv ausbauen. Festnetz-Chef Josef Brauner sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", die Telekom wolle bis Ende 2004 die Zahl der Einwahlknoten in Hotels, Restaurants, Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen von derzeit 100 auf 4.000 steigern. Bis Ende 2005 soll es bundesweit sogar mehr als 10.000 der so genannten W-Lan-Hotspots geben. Von den Einwahlknoten aus kommen Nutzer drahtlos mit Höchstgeschwindigkeit ins Internet.
"Wir haben uns einen Kraftakt vorgenommen und knüpfen gemeinsam mit T-Mobile ein engmaschiges Netz", erläutert der Manager. Anders als der Mobilfunk der dritten Generation, UMTS, ist die neue Netztechnik günstig: Geplant sind Investitionen im "unteren zweistelligen Millionenbereich", so Brauner.
Mit diesem Unterfangen versucht die Deutsche Telekom massiv in den boomenden W-Lan-Markt einzusteigen. Auch wenn sich die Experten noch darüber streiten, ob sich das Geschäft mit dem drahtlosen Internet rentiert, schießen nicht nur in Deutschland das die Hotspots wie Pilze aus dem Boden. So startet Hamburg demnächst das größte nicht-kommerzielle W-Lan-Netz Deutschlands.
Die Hansestadt verfügt nach einer Studie des Chipherstellers Intel mit 82 öffentlichen Hotspots über die umfassendste W-Lan-Versorgung des Landes. Gefolgt von Kiel mit 70 und Berlin mit 68 Hotspots. Konservativen Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2008 weltweit rund 700 Millionen Menschen drahtlose Internetzugänge nutzen können.
Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan erwartet zudem eine rapide Umsatzsteigerung über die Zugangsgebühren: Von derzeit 18 Millionen Euro soll bis Ende 2006 allein mit Hilfe von Nutzerentgelten die Milliarden-Euro-Grenze überschritten werden, so Frost & Sullivan.
Für den Online-Zugang verlangt die Deutsche Telekom von ihren Kunden 16 Cent die Minute. Hauptkonkurrent AOL dagegen zwischen 1,2 und 1,65 Cent. Darüber hinaus hat AOL schon jetzt in 34 Städten Hotspots installiert.