O2 Fast alles im schwarzen Bereich
London/München - Der kleinste deutsche Mobilfunkbetreiber O2 wird seine UMTS-Dienste mit der Cebit im März 2004 starten. "Wir werden dann erste kommerzielle Angebote vorstellen, und unsere Produkt-Palette in der Folgezeit bei wachsender Vielzahl der Endgeräte erweitern", sagte O2-Chef Rudolf Gröger anlässlich der aktuellen Bilanzkonferenz.
Allerdings werde UMTS nicht als gesondertes Produkt vermarktet, so der O2-Chef weiter. Vielmehr werde das Unternehmen über UMTS bestimmte Serviceoptionen anbieten
Mit einem breiten Start des neuen Mobilfunkstandards sei aber erst ab der zweiten Jahreshälfte 2004 zu rechnen, so Gröger. Am heutigen Montag habe das Unternehmen zunächst ein internes Versuchsnetz der dritten Mobilfunkgeneration in der Münchener Konzernzentrale gestartet.
Mehrere hundert Mitarbeiter würden die Technik in den nächsten Monaten erproben. Bis zum Jahresende muss das Unternehmen gemäß den Lizenzbedingungen ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands mit seinem UMTS-Dienst abdecken. Diese Abdeckung sei bereits erreicht, sagte Gröger.
Marktanteil und Nutzerzahlen steigen zweistellig
Von Juni bis September, für die Münchener das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres, baute O2 seinen Marktanteil auf 8,4 Prozent aus. Mitte des Jahres habe dieser noch bei 7,5 Prozent gelegen, hieß es. Das entspricht einem Plus von zwölf Prozent. Die Nutzerzahl der deutschen Tochter stieg um 22 Prozent auf 5,25 Millionen.
Im gleichen Zeitraum erzielte das Münchner Unternehmen nach eigenen Angaben mit gut einer Milliarde Euro einen um 34 Prozent höheren Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig sei das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 1,7 Millionen auf 155 Millionen Euro gestiegen. Als Gründe für die Entwicklung nennt O2 die um gestiegene Kundenzahl sowie den durchschnittlich Umsatz pro Kunde, der um 18 Euro auf 354 Euro im Jahr zugelegt hat.
Der Zuwachs beim Umsatz pro Kunde ist laut Gröger vor allem auf das Produkt Genion zurückzuführen. Es ermöglicht Mobilfunknutzern, in der so genannten Homezone zu Festnetztarifen zu telefonieren. 57 Prozent der O2-Kunden sind Vertragskunden, von denen acht Prozent Genion nutzen.
MMO2 fährt erstmals Vorsteuergewinn ein
Der britische Muttergesellschaft von O2, MMO2 hat im ersten Halbjahr sein Ergebnis ebenfalls gesteigert und erstmals einen Vorsteuer-Gewinn verzeichnet. Das Ebitda sei von vorjährlich 387 Millionen auf 621 Millionen britische Pfund geklettert, teilte das Unternehmen mit.
Der erste Gewinn in der Geschichte von mmO2 beträgt 26 Millionen Pfund - nach einem Verlust von 259 Millionen Pfund in 2002. Der Umsatz erhöhte sich um 21 Prozent auf 2,68 Milliarden Pfund, die Kundenzahl um 13 Prozent auf 19,2 Millionen.
Das erste Halbjahr war erneut von hohen Abschreibungen auf UMTS-Lizenzen und Goodwill geprägt. Alleine auf die deutsche Tochter O2 musste der Konzern 4,7 Milliarden Pfund abschreiben. Insgesamt summierten sich die Abschreibungen auf 8,3 Milliarden Pfund.