Infineon Der vernetzte Boden
Die Chipindustrie erfindet immer neue Felder, wo sie ihre Techniken einsetzen kann. Wie jetzt zum Beispiel als Infineon intelligente Teppiche präsentierte.
München - Der Chipkonzern Infineon hat am Montag ein Konzept für "intelligente" Industrie-Textilien vorgestellt. Forscher des Unternehmens hätten ein selbst organisierendes Chip-Netzwerk entwickelt, das beispielsweise in einen Teppichboden integriert werden könne, teilte Infineon mit.
In die Stoffe werde ein sich selbst organisierendes Netzwerk eingewoben, hieß es. Es entstünde ein neuronales Netzwerk, das fehlertolerant und selbstlernend sei. Die Chips könnten je nach Bedarf Temperatur, Druck oder Vibrationen messen. Außerdem könne der Stoff über winzige Leuchtdioden auch als Wegweiser oder Werbeträger dienen.
Genutzt werden sollen die wasser- und hitzebeständigen Chips später im Baugewerbe, bei Bewegungs- und Feuermeldern oder bei Alarm- und Klimaanlagen. So sei es beispielsweise möglich, die Chips an beliebiger Stelle in einem Gebäude zu platzieren, um zum Beispiel Verschleißerscheinungen in der Bausubstanz frühzeitig zu entdecken. Die Grundlagen-Technologie könne auch bei der Herstellung von Zeppelinen, Ballonhüllen und Zeltplanen eingesetzt werden. Vor rund einem Jahr hatte Infineon bereits die Integration von Elektronik in Kleidung aufgezeigt.
In den nächsten beiden Jahren soll das Infineon-Konzept zur Integration von Mikroelektronik in textilen Flächen zusammen mit Kooperationspartnern aus der Textilindustrie zu einem funktionsfähigen und großflächigen "intelligenten" Gewebe weiterentwickelt werden.