Chipfabrik Wie Phoenix aus der Asche?
"So gut wie klar" - das lange auf der Kippe stehende Brandenburger Projekt ist von privater Geldgeberseite fast unterschriftsreif. Fragt sich nur, ob jetzt nicht die öffentlichen Finanziers schlapp machen.
Potsdam - Die geplante Chipfabrik in Frankfurt an der Oder könnte doch noch über das teure Planungsstadium hinaus kommen. Nach monatelangen Ringen zeichnet sich nun eine Finanzierungslösung ab.
Ein internationales Bankenkonsortium unter Führung der holländischen Bank ABN Amro habe den Teil der privaten Finanzierung gesichert, heißt es aus Berliner und Brandenburger Regierungskreisen. "Das sieht so aus", bestätigte ein Sprecher der Communicant Semiconductor Technologies AG, die die Chipfabrik betreibt, gegenüber manager-magazin.de. ABN Amro ist an die Stelle der Commerzbank getreten, die Ende Februar aus dem Projekt ausgestiegen war.
Wie der Sprecher von Communicant weiter mitteilte, ist die Sache jetzt "so gut wie klar". Wann genau der Vertrag unterschrieben wird, ließ der Pressesprecher aber offen. "Das kann auch noch zwei Wochen dauern".
Offenbar sollte schon am Donnerstag das Vertragswerk unterzeichnet werden. Das scheiterte allerdings an kleinen Problemen, wie es heißt.
Eine Bank aus Dubai, die zum Bankenkonsortium gehört, will einen Teil des Kreditrisikos übernehmen. Die Absicht verträgt sich allerdings nicht mit dem deutschen Recht, da es sich um ein staatliches Kreditinstitut handelt.
Selbst wenn der Vertrag unterzeichnet wird, sind noch nicht alle Probleme aus der Welt geschafft. Offen ist nämlich immer noch, wie die öffentlichen Finanziers die angekündigten Fördergelder in Höhe von über 370 Millionen Dollar aufbringen wollen.
Die Finanzierungsprobleme hatten den Bau der Fabrik immer wieder erzögert. In dem Chipwerk im äußersten Osten Deutschlands sollen 1300 Arbeitsplätze entstehen. Ursprünglich war der Produktionsbeginn schon für dieses Jahr vorgesehen.