Der US-Konzern will künftig keine eigenes Linux mehr anbieten. Sun erklärt den Strategiewechsel damit, dass die hauseigene Linux-Distribution nur ein Red Hat Linux mit kleinen Verbesserungen sei - und reagiert damit auf Kundenwünsche.
San Francisco Der Softwarekonzern Sun Microsystems will künftig keine eigene Linux-Distribution mehr anbieten, sondern auf mehrere Standard-Distributionen setzten. Dies berichtet das Internetmagazin "eWeek" unter Berufung auf John Loiacono, Vizepräsident der Operation Platfrom Group.
Diesen Strategiewechsel erklärte Loiacono damit, dass die Sun-Linux-Distribution genaugenommen nur ein Red Hat Linux mit einigen kleineren Verbesserungen sei - was die Konsumenten nicht befürwortet hätten. Sun habe sich daher entschlossen, das eigene Projekt fallen zu lassen und künftig zwei bis vier Standard-Distributionen zu unterstützen. Allerdings habe man noch nicht entschieden, welche dies seien, so Loiacono. Ein "logischer Partner" wäre dabei aber natürlich Red Hat. Anfang März waren bereits Verhandlungen zwischen SuSe und Sun bekannt geworden.
"Nicht für Linux im allgemeinen"
Wie "eWeek" weiter berichtet, soll sich dagegen Jonathan Schwartz klarer ausgedrückt haben, der als Executive Vice President bei Sun für den Softwarebereich von Sun zuständig. Demnach hofft Sun, die Red Hat Enterprise Linux Advanced Server Binaries ebenso wie die von United Linux auf üblicher x86-Hardware "so gut wie möglich" laufen zu lassen.
United Linux ist eine Initiative verschiedener Industriepartner, vor allem SCO/Caldera, Conectiva, SuSE und TurboLinux, aber auch unterstützt von Computer Associates, Hewlett-Packard oder IBM, die eine gemeinsame Basis für Hardware- und Software-Zertifizierungen schaffen soll. "Unternehmen erkennen nun, dass sie für eine bestimmt Distribution schreiben, nicht für Linux im allgemeinen. Was auf Red Hat Advanced Server läuft, wird nicht auf SuSE-Linux laufen", so Schwartz weiter.