Deutsche Telekom
Worldcom reichte Beschwerde bei Monti ein
EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti geht anscheinend einer Beschwerde gegen die Deutsche Telekom nach. Der US-Konzern Worldcom behauptet, die Bonner würden ihre Marktposition dazu nutzen, den Amerikanern in Deutschland das Leben schwer zu machen.
Hamburg - Worldcom bestätigte
der "Financial Times Deutschland" ("FTD") eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht zu haben. Nach Darstellung des US-Unternehmens wickelt die Deutsche Telekom Lieferaufträge für Mietleitungen verspätet ab und diskriminiert so Wettbewerber.
Montis Beamte prüften nun, ob die Deutsche Telekom ihre dominante Marktposition ausnutze, um Wettbewerber aus dem Markt zu drängen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Kommissionskreise.
Die Brüsseler Prüfung sei zwar noch in der Anfangsphase, berichtet die "FTD". Ein formelles Verfahren habe Monti zunächst nicht eingeleitet. Sollte
sich der Verdacht allerdings bestätigen, könne der Wettbewerbskommissar eine Strafe verhängen und die Deutsche Telekom zwingen, ihre Lieferpraktiken zu
ändern. Die Deutsche Telekom habe mit großer Verwunderung auf den Vorstoß reagiert. Ein Sprecher des Konzerns beteuerte laut "FTD", das Unternehmen weise bei Mietleitungen bereits eine Termintreue von 97 Prozent auf.