Axel Springer Verlag Aktienpaket im Sommer auf dem Markt?
Frankfurt/Hamburg Die Deutsche Bank hält an ihrem Plan fest, das Anfang Oktober erworbene Aktienpaket am Axel Springer Verlag noch in diesem Jahr an die Börse bringen. Wie das "Handelsblatt" am Montag unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, sehe der Zeitplan dafür nun die zweite Jahreshälfte vor.
Deutschlands größtes Bankhaus hält knapp 30 Prozent an dem Verlaghaus, in dem unter anderen die Zeitungen "Bild" und "Welt" erscheinen. Voraussetzung für den Börsengang sei aber, dass sich die Lage am Aktienmarkt bis dahin stabilisiere. Ein früherer Zeitpunkt für eine Platzierung komme wegen der derzeitigen Unsicherheit nicht in Frage.
"Wir kommentieren diesen Bericht nicht", meinte ein Pressesprecher der Deutschen Bank gegenüber manager-magazin.de. Auch auf die Frage, wie hoch der Wert der Anteile denn steigen müsste, wollte der Pressesprecher nicht eingehen.
Derzeit sind die Springer-Aktien an der Börse um die 43,80 Euro wert. Wie es in dem Bericht weiter heißt, schätze die Deutsche Bank den fairen Wert der Springer-Aktien zwischen 60 und 65 Euro. Als Untergrenze für eine Platzierung gelte die Marke von 53,50 Euro. Bei einem Aktienkurs von 53,50 Euro wäre das Paket rund 550 Millionen Euro wert. Derzeit sind knapp 10 Prozent des Hamburger Verlags an der Börse notiert.
Die Deutsche Bank hatte vom Medienpleitier Leo Kirch 40 Prozent der Springer-Anteile übernommen. Von dem Aktien-Paket gab das Institut danach 10,4 Prozent an die Verlegerwitwe Friede Springer ab. Die restlichen 29,6 Prozent wollte die Deutsche Bank an das Schweizer Medienhaus Ringier veräußern. Als diese Gespräche gescheitert seien, entschied sich die Bank, ihren ursprünglichen Plan fortzusetzen und die Aktien an der Börse zu platzieren.