Microsoft / T-Mobile Nokia bleibt draußen
Frankfurt - Der Mobilfunk-Anbieter T-Mobile und der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft haben nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), einen Pakt gegen den marktführenden Handy-Hersteller Nokia beschlossen.
Demnach will die Telekom-Tochtergesellschaft im Sommer ein Mobiltelefon auf den Markt bringen, das erstmals mit dem Handy-Betriebssystem Smartphone von Microsoft ausgestattet ist. Zudem sollten die Microsoft-Kommunikationsdienste MSN-Messenger, einem schnellen Kurzmitteilungsdienst, und Hotmail auf dem Gerät vorinstalliert sein.
Der MSN -Messenger, eine Art Internet-Telegramm-Dienst, wird international von 74 Millionen Kunden genutzt, von denen fast 15 Millionen in Europa leben. Der Dienst wird von den meisten Kunden nur im Internet genutzt, bietet aber schon heute die Möglichkeit einer Weiterleitung der Nachrichten auf das Handy.
MSN selber hat international rund 300 Millionen Kunden. T-Mobile bietet für die Kooperation eine Kundenzahl von international rund 82 Millionen Kunden auf, von denen mehr als 24 Millionen auf Deutschland entfallen.
Handy-Marken verlieren an Bedeutung
Das Handy werde vom taiwanischen Unternehmen HTC hergestellt und nicht mehr - wie bisher - mit dem Namen des Herstellers verknüpft sein, sondern mit dem Namen T-Mobile als Netzbetrieber. Die Einnahmen aus diesen Diensten, die in Deutschland, Großbritannien und wohl auch den USA starten sollen, wollten sich die Unternehmen teilen.
Microsoft hatte jahrelang vergeblich versucht, seine Dominanz bei den Betriebssystem für Personalcomputer auf die Handys auszudehnen. Diesen Markt dominierten bisher die Handy-Hersteller wie Nokia und Siemens, die in dem neuen Bündnis nun keine Rolle mehr spielen.
Die finnische Nokia dominiert mit einem Anteil von rund 38 Prozent den Markt für Mobiltelefone. Auf dem Feld Betriebssysteme verfügt Nokia durch das Gemeinschaftsunternehmen Symbian über 80 Prozent. Der Vertrag zwischen T-Mobile und Microsoft läßt Nokia außen vor, da weder das Handy noch die Software von den Finnen stammen. Nokia sei jetzt in "ernsthafter Gefahr", seine Marktführerschaft bei Mobiltelefonen an Microsoft zu verlieren, zitiert die FAZ Jochen Schiller, der an der FU Berlin die Entwicklung von Software für mobile Endgeräte erforscht.
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