n-tv Sender leidet unter der Marktflaute
Nach wochenlangen Spekulationen ist es nun raus, der TV-Sender will 70 Mitarbeiter entlassen.
Berlin Es ist nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Der Berliner Nachrichtensender n-tv will aus betriebsbedingten Gründen 70 seiner 360 fest angestellten Mitarbeiter kündigen.
Programmgeschäftsführer Helmut Brandstätter teilte am Montag mit, der Sender rücke von der ursprünglich beabsichtigten Entlassung von 140 Mitarbeitern ab. Neben einer umfangreichen Kostenreduzierung wolle der Sender trotz der Krise auf dem Mediensektor im nächsten Jahr wieder in die Gewinnzone kommen.
Brandstätter widersprach gleichzeitig der Darstellung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, n-tv habe Druck auf den Betriebsrat ausgeübt. Die derzeit laufenden Gespräche über eine Restrukturierung würden in enger Kooperation mit den Arbeitnehmervertretern geführt.
Mehrheitseigner von n-tv ist der US-Medienkonzern AOL Time Warner mit fast 50 Prozent. In den vergangenen Wochen hatten die deutschen Medienwächter grünes Licht für den Einstieg der RTL Group bei dem Sender gegeben, die damit zweiter großer Gesellschafter von n-tv wird. Der 47,3 Prozent-Anteil wurde bisher von der Holtzbrinck-Gruppe gehalten. n-tv erzielte 2001 einen Umsatz von 72 Millionen Euro.