Düsseldorf Das ZDF hatte es bei der Bundestagswahl offenbar besonders eilig mit der Veröffentlichung seiner Prognosen. Wie Handelsblatt.com berichtete, waren die Zahlen der Wählerbefragung bereits kurz vor Schließung der Wahllokale im Web zu lesen.
Bei der Bundestagswahl 1998 wurde der Kölner Privatkanal RTL gerügt, weil Anchorman Peter Klöppel die Prognosedaten zu früh verkündet hatte, während andere TV-Anstalten sich an die vorgeschriebene Sendezeit gehalten hatten. Nach dem Bundeswahlgesetz entspricht die Veröffentlichung der Wählerbefragung vor 18.00 Uhr einer Ordnungswidrigkeit.
Das ZDF bestätigte den Vorfall und begründete den Fauxpas mit technischen Problemen. Weil die Daten auf zahlreichen lokalen Servern verteilt gewesen waren, konnten sie demnach schon kurz vor 18.00 Uhr abgerufen werden. Dies, so der Sender, sei jedoch nur für kurze Zeit und keinesfalls bundesweit der Fall gewesen.