Aufatmen in Potsdam. Trotz finanzieller Schieflage will der französische Gesellschafter Vivendi Universal sein Engagement bei der Filmfabrik nicht beenden. Studiochef Thierry Potok schloss zugleich Massenentlassungen aus.
Potsdam - Der angeschlagene französische Misch- und Medienkonzern Vivendi Universal will auch im nächsten Jahr Gesellschafter des Filmstudios Babelsberg bleiben. Das habe der Geschäftsführer der Vivendi Deutschland GmbH, Thierry Potok bekräftigt, berichtete der Rundfunksender "Radio Eins" am Samstag.
"Zur Zeit ist das Studio Babelsberg in Paris kein Thema", zitiert er Potok in einer Mitteilung. "Es ist heute klar, dass Vivendi Babelsberg auch im nächsten Jahr weiterführen wird." Die traditionsreiche Produktionsstätte hat vor kurzem ihr 90-jähriges Bestehen gefeiert.
Die Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH ist von der wirtschaftlichen Krise in der Filmbranche betroffen und hat in diesem Jahr Personal abgebaut. In dem Unternehmen bündelt Vivendi seine deutschen Medien-Aktivitäten, allerdings läuft der Vertrag Ende 2002 aus.
Erst kürzlich hatte sich das Unternehmen von seiner Geschäftsführerin Gabriela Bacher getrennt. Das gegenseitige Vertrauen für eine weitere Zusammenarbeit sei gestört, hieß es zur Begründung. Bacher verfolgte die Umstrukturierung zu Europas einzigem Full-Service-Studio. Ihr einstweiliger Nachfolger wurde Thierry Potok.
Die schwierige Lage, in der sich das Studio Babelsberg befinde, sei Teil einer internationalen Entwicklung, sagte Potok im Rundfunk. "Das ist die tiefste Krise nach dem Zweiten Weltkrieg in diesem Bereich, und wir sind Opfer der Krise." Potok schloss jedoch eine Massenentlassung aus.