LetsBuyIt.com Insolventes Insekt
Amsterdam Das Sterben unter ehemaligen Dotcom-Heroen geht weiter. Heute stellte die defizitäre deutsche Tochtergesellschaft von LetsBuyIt.com den Insolvenzantrag. Nach Angaben des Unternehmens wird Website aber weiter betreiben, auch der Verkauf in Deutschland wird nicht beeinträchtigt.
Die Internetfirma mit der lustige Ameise als Maskottchen hatte versucht, über Gemeinschaftseinkäufen für User Schnäppchen zu organisieren. Zuletzt hielt sich das Interesse der Kundschaft allerdings in Grenzen. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden erwirtschaftete das Unternehmen im ersten Quartal 2002 einen Umsatz von 162.000 Euro nach 734.000 Euro im Vorjahreszeitraum. Der Betriebsverlust lag bei 3,3 Millionen Euro.
Gegründet wurde LetsBuyIt.com im Januar 1999 in Schweden. Im August folgten die anderen skandinavischen Länder Dänemark, Finnland und Norwegen, im Oktober 1999 auch Deutschland und Großbritannien. Mit dem Start der LetsBuyIt.com-Sites in Österreich, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Italien und Irland im ersten Halbjahr 2000 entstanden 14 nationale Websites mit über 1.300.000 registrierten Mitgliedern.
Seitdem ging es stetig bergab. Reihenweise wurden die Angebote wieder abgeschaltet. Schließlich war LetsBuyIt.com nur noch in Deutschland, Großbritannien, Schweden und Frankreich aktiv. Im vergangenen März stellte auch die schwedische Tochtergesellschaft LetsBuyIt.com Sverige die Geschäftstätigkeit ein und Insolvenz angemeldet.
Insiderhandel
Mitte 2001 hatte das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel eine förmliche Untersuchung wegen Insiderhandels mit LetsBuyIt.com-Aktien eingeleitet, in den offensichtlich der Geschäftsmann Kim Schmitz verwickelt war. Schmitz war Ende Mai wegen verbotenen Insiderhandels vom Amtsgericht München zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten und einer Geldstrafe von 100.000 Euro verurteilt worden.
Die inzwischen auf das Niveau eines Penny Stock gesunkene Aktie von LetBuyIt.com N.V. verlor am Donnerstag in Frankfurt mehr als sechs Prozent auf 0,014 Euro.