Vivendi Universal Sturzflug der Aktie
Paris Der Handel der Vivendi-Aktien ist vom Donnerstagmorgen bis zum Nachmittag an der Börse in Paris vom Handel ausgesetzt. Das Papier hatte im Vorfeld kräftig verloren. Grund waren Äußerungen des Vivendi-Sanierers Jean-René Fourtou, er werde keine weiteren schnellen Verkäufe von Unternehmensbereiche unterstützen.
Das "Handelsblatt" zitiert Fourtou: "Die Gruppe hat zu hohe Schulden. Sie zu reduzieren, macht den Verkauf von Geschäftsteilen erforderlich." Das Unternehmen sei aber dazu entschlossen, überstürzte Verkäufe zu vermeiden, die der Gruppe und den Aktionären oder den betroffenen Sparten schaden könnten.
Erst vor wenigen Tagen hatte der neue Vivendi-Chef die Ausgliederung des defizitären Pay-TV-Senders beschlossen, was vom Markt positiv aufgenommen wurde. Die nun erfolgten Äußerungen dämpften jedoch den Optimismus, Befürchtungen Vivendi bringe sich dadurch in eine deutlich schlechtere Position bei Verhandlungen mit den Banken, machen die Runde.
Fourtou steht vor der schwierigen Aufgabe den hochverschuldeten Konzern zu sanieren. Derzeit verhandelt er mit verschiedenen Banken über die Verlängerung der Kreditlinien im Wert von insgesamt 3,8 Milliarden Euro.
Wie es in dem Bericht weiter heißt, rechne Fourtou jedoch mit einer Entspannung der Liquiditätslage im August. Bis Ende August will der Konzernchef die Vereinbarungen über neue Kreditlinien geschlossen haben. Den vor kurzem gewährten Kredit über reine Milliarde Euro wolle der Konzern erst Ende August in Anspruch nehmen.