Consors Umstrukturierungen erwartet
Nürnberg - Der verlustreiche Online-Broker Consors ist noch lange nicht über den Berg auch wenn er einen neuen Besitzer hat. Im Gegenteil weitere Restrukturierungsmaßnahmen kündigen sich offenbar an.
Zur Zeit prüfe das Unternehmen weitere Restrukturierungsmaßnahmen, heißt es in Meldungen der Nachrichtenagenturen dpa. In einer gemeinsamen Stellungnahme von Consors-Vorstand und -Aufsichtsrat zum Übernahmeangebot der Pariser Großbank BNP Paribas heißt es, Consors habe trotz der Verringerung der Verluste im laufenden Geschäftsjahr noch nicht in die Gewinnzone zurückfinden können. Dieses Ziel werde voraussichtlich weitere Restrukturierungsmaßnahmen erfordern.
Folgen nun weitere Sparmaßnahmen?
Der Dirket-Broker will davon nichts wissen. BNP Paribas hatte jedoch bereits zur Bekanntgabe der Übernahme mitgeteilt, dass die Integration von Consors in den Konzern bis Ende November abgeschlossen sein soll. Ob daraus weitere Maßnahmen oder sogar ein Stellenabbau erfolgen könnte, ist nicht klar. Consors-Sprecher Michael Kläver sagte: "Es ist noch zu früh, da eine Entscheidung zu treffen."
Consors beschäftigt insgesamt rund 1300 Mitarbeiter. In Deutschland sind circa 800 Angestellte tätig. Im ersten Quartal erzielte die Consors Discount-Broker AG ein Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter von minus 13,5 Millionen Euro.
Fit for Future
In der Stellungnahme des Vorstands und Aufsichtsrates zum Übernahmeangebot, heißt es weiter, im Hinblick auf das derzeit schlechte Marktumfeld werde das im April 2001 eingeführte Programm zur Steigerung der Effizienz, "Fit for Future", intensiviert. Zudem werde BNP Paribas alle Aktivitäten und Abteilungen des Online-Brokers überprüfen. Darüber hinaus heißt es, dass der Standort Nürnberg jedoch erhalten bleiben soll.
Die französische Großbank BNP Paribas hatte den Aktionären des Nürnberger Internet-Wertpapaierhändlers Consors im April eine Übernahmeofferte gemacht. Geboten hat das französische Unternehmen 12,40 Euro pro Aktie. Derzeit besitzt BNP bereits mehr als 60 Prozent an Consors, die sie von der Hofer SchmidtBank erworben hatte. BNP will Consors mit der eigenen Online-Tochter Cortal zusammenschließen. Ende Juni soll nach ursprünglichen Plänen die neue Führungsebene von Consors bekannt gegeben werden.