Telebörse Ein Anlegermagazin weniger?
Frankfurt - Das defizitäre Wochenmagazin der Verlagsgruppe Handelsblatt (VHB) soll schon in der kommenden Woche eingestellt werden. Das berichtet der Branchendienst "kress-report", der auf Angaben der Nachrichtenagentur Reuters verweist.
Das Magazin, das in seinen Hochzeiten Heftauflagen bis zu 170.000 Stück schaffte, konnte seit der Gründung zur Jahreswende 2001 nie die Gewinnschwelle erreichen. Aktuell wird in den Mediadaten eine durchschnittliche verbreitete Auflage von 120.000 Exemplaren pro Woche genannt.
Streichliste umfasst 190 Stellen
Laut Reuters hat die Geschäftsführung der VHB neben der Magazin-Schließung auch beschlossen, die operative Tätigkeit des Tochter-Unternehmens Economy.One zu beenden. Bei Economy.One sind die Online-Auftritte der VHB gebündelt. Die Internet-Seiten des "Handelsblatt" oder der "Wirtschaftswoche" sollten jetzt wieder direkt den Print-Redaktionen zugeordnet werden.
Reuters schreibt von insgesamt 190 Stellen, die abgebaut werden sollen. Von VHB-Seite heißt es dazu lediglich, dass es "einschneidende Sparmaßnahmen" geben wird, die in der kommenden Woche kommuniziert werden sollen. Anreas Knaut, Sprecher der Verlagsgruppe Handelsblatt, wollte den Bericht gegenüber manager-magazin.de nicht kommentieren. Allerdings bestätigte er, dass das Verlagshaus über Sparmaßnahmen schon seit einiger Zeit nachdenke. In der kommenden Woche sollen die Mitarbeiter informiert werden, was das Verlagshaus plant. Um welche Art von Maßnahmen es sich handeln wird, wollte Knaut nicht sagen.
Der Holtzbrinck-Konzern, zu dem die VHB gehört, hatte sich erst kürzlich vom VHB-Geschäftsführer Heinz-Werner Nienstedt getrennt. In seinem Abschiedsbrief an die Mitarbeiter schrieb Nienstedt bereits von "kostensparenden und intensiven Maßnahmen", über die es zwischem ihm und der Holtzbrinck-Führung Meinungsverschiedenheiten gegeben habe.