Intel Abschied vom Web-Hosting
Santa Clara - Der weltgrößte Hersteller von Mikroprozessoren Intel will sein Geschäft mit Internet-Dienstleistungen beenden. Intel Online Services (IOS) soll innerhalb eines Jahres aufgelöst werden, teilte Intel mit.
Alleine für das zweite Quartal dürften sich die Kosten für den Web-Hosting-Anbieter auf 100 Millionen Dollar vor Steuern belaufen. IOS habe zwar erfolgreich Kunden gewinnen können, jedoch seien die Zukunftsaussichten für das Geschäft ungünstig, sagte der Leiter der Unternehmensabteilung, Dalibor Vrsalovic.
Intel kündigte an, dass es die Dienstleistung noch rund 12 Monate für seine Kunden aufrechterhalten werde. In dieser Zeit könnten sich die Kunden nach anderen Anbietern umschauen. Neue Kunden will Intel jedoch nicht mehr aufnehmen.
Chips dominieren
Als Intel 1999 zu Zeiten des Dotcom-Boom seine Pläne für das Web-Hosting-Geschäft veröffentlichte, ging der Chiphersteller noch von hohen Gewinnchancen für das Internetgeschäft aus.
Nachdem die Internetblase platzte und etliche Web-Hosting-Unternehmen ihr Geschäft einstellten, spekulieren Analysten und Branchenkenner, wie lange Intel diesen Service noch aufrecht erhalten werde. Intel generiert über 80 Prozent seiner Einnahmen aus dem Microprozessoren-Geschäft und aus dem Verkauf von Komponenten für PC und Server.
Die Mehrheit der IOS-Mitarbeiter soll nun in den Bereich Intel Internal Information Technology wechseln. Ob und wie vielen Mitarbeitern gekündigt werden muss, steht nach Aussage eines Intel-Sprechers noch nicht fest.