Kirch-Krise Ausverkauf
Frankfurt - Anfang dieser Woche soll nach Informationen des "Handelsblatt" ein erstes Paket des Kirch-Medienkonzerns mit detaillierten Informationen zu den insgesamt 28 Tochterunternehmen von KirchMedia an potenzielle Käufer verschickt werden. Rund 50 Bewerber hätten bisher Interesse angemeldet, werden unternehmensnahe Kreise zitiert. Darunter befänden sich alle wichtigen internationalen Medienkonzerne und große Hollywood-Studios.
In der KirchMedia ist das Kerngeschäft der Kirch-Gruppe - Film- und Sportrechtehandel sowie TV-Sender - konzentriert. Beide Bereiche sollen dem Zeitungsbericht zufolge in eine Auffanggesellschaft eingebracht werden. Eine Aufspaltung wird weiterhin abgelehnt.
Käufer für Randaktivitäten gesucht
Randaktivitäten sollen dagegen möglichst schnell verkauft werden. Den Informationen zufolge sollen die wichtigsten Unternehmensteile noch in diesem Jahr verkauft werden. Von den Interessenten für Teile der KirchMedia wird maximal zehn bis 15 zugetraut, die Übernahme der Kernbereiche finanziell auf die Beine zu stellen, heißt es. Als Käufer kämen unter anderem die deutschen Medienkonzerne Bauer, Burda, die WAZ-Gruppe und der Holtzbrinck-Konzern in Frage.
Als Interessenten sind auch die Hollywood-Studios MGM, Walt Disney TV International, Columbia Tristar International Television, AOL Time Warner, Paramount und Fox im Gespräch. Zwei dieser Kandidaten hätten ernsthafte Absichten angemeldet, heißt es. Den Kreisen zufolge kommen zudem weltweit etwa zehn Private-Equity-Gesellschaften für die Beteiligung an einer KirchMedia-Übernahme in Frage, wovon sechs Interesse angemeldet haben. Auch für Kirchs Bezahlfernsehen Premiere soll die Investorensuche intensiviert werden.
Eine internationale Investment-Bank soll demnächst eingeschaltet, heißt es. Dies erfolge auf Drängen der Hauptgläubiger Bayerische Landesbank und HypoVereinsbank. Auch ein Forderungsverzicht sei im Gespräch, um Investoren den Einstieg attraktiv zu machen.