BSkyB Schillernde Ausnahme
London Der Umsatz steigt, die Gewinnkurve führt nach oben. Bei dem britischen Bezahlsender BSkyB läuft alles am Schnürrchen - scheint es. Während auf dem europäischen Markt das Feld der Pay-TV-Sender durch Pleiten und Zusammenschlüsse rasant zusammenschrumpft, meldet BSkyB, an dem Rupert Murdochs News Corp. mit 36 Prozent beteiligt ist, dass es in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres bis Ende März mehr neue Abonnenten gewonnen hat als Analysten erwarteten.
So seinen in den neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 171.000 neue Kunden gewonnen worden. Analysten hatten durchschnittlich nur mit 150.000 Neukunden gerechnet. Insgesamt kann sich BSkyB nun über 5,9 Millionen Kunden freuen.
Anders als Kirchs Premiere kämpft BSkyB in Großbritannien nur gegen fünf frei empfangbare Sender, was die Attraktivität zusätzlicher TV-Angebote deutlich steigert. darüber hinaus medlete sich vor kurzem auch der BSkyB-Konkurrent ITV, der zuletzt noch rund 1,25 Millionen Abonnenten zählte, ab. Der defizitäre Dienst fand keine Investoren mehr und wurde eingestellt.
Wie BSkB mitteilte, steig der Umsatz in den ersten neun Monaten um 21 Prozent auf 2,028 Milliarden Britische Pfund. Der operative Gewinn vor Sonderkosten machte einen Sprung nach vorne und stieg um 33 Prozent auf 129 Millionen Britische Pfund.
Premiere-Abschreibung zieht Bilanz ins Negative
Einen Strich durch die Rechnung machte allerdings die Abschreibung in Höhe von 971 Millionen Pfund auf die Beteiligung an Kirchs Premiere. So verzeichnete BSkyB für den Berichtszeitraum einen Netto-Verlust von 1,38 Milliarden Pfund. Im Jahr zuvor war es noch ein Netto-Verlust von 373 Millionen Pfund.
Eigenen Angaben zufolge sanken die Werbeeinnahmen des Unternehmens um 11 Prozent auf 178,2 Millionen Pfund. Bei den interaktiven Diensten konnte BSkyB jedoch die Umsätze von 60,2 Millionen auf 136,3 Millionen Pfund steigern.
In den ersten drei Monaten 2002 stieg der Umsatz von 636,4 Millionen auf 733,5 Millionen Pfund. Der Netto-Verlust sank gleichzeitig von 111,1 Millionen auf 30,8 Millionen Pfund. BSkyB konnte eigenen Angaben zufolge den jährlichen Umsatz pro Kunden um 11 Prozent auf nun 341 Pfund steigern.
British Telekom verkauft BSkyB-Aktien
Unterdessen meldete die British Telecom (BT), dass sie 9,5 Millionen Aktien des Bezahlfernsehsenders zu 733,5 Britischen Pence pro Aktie verkauft habe. BT hatte die Aktien von BSkyB im Mai 2001 im Gegenzug für den Verkauf seiner 19.9-prozentigen Beteiligung an der interaktiven Fernseh-Plattform Open TV erhalten. Einer Vereinbarung zufolge konnte BT die erste Hälfte der Aktien nach 45 Tagen verkaufen, die zweite Hälfte nach einem Jahr am diesem Freitag.