IBM Palisamo setzt den Rotstift an
New York Samuel Palisamo steht unter Druck. Der neue Chef des Computerkonzerns International Business Machines Corp. (IBM) will einem Zeitungsbericht zufolge in diesem Quartal 8000 Angestellte entlassen. Das entspreche 2,5 Prozent der gesamten Belegschaft von rund 160.000 Mitarbeitern, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag.
Das Blatt beruft sich dabei auf Insider. Nur einen Tag zuvor hieß es in Presseberichten, IBM wolle 16.000 Stellen streichen. Den Bericht ließ der Computerkonzern unkommentiert. Kurz zuvor wurde bekannt, dass Palisamo sich bereits an seine Mitarbeiter gewandt hatte. Er erwarte ein weiterhin flaues Geschäft. Die Industrie werde in diesem Jahr nicht wieder anzeihen. Deshalb müsse IBM die zu hohen Kapazitäten und die Kosten senken.
Palisamos firmeninterne Rede sorgte für Wirbel nicht zuletzt, da sie im Internet nachzulesen war. Was möglicherweise vertraulich gemeint war, geriet durch den IBM-Kritiker Bob Djurdjevic, Präsident von Annex Research, ans Licht. Der stellte die Rede ins Internet und ließ es sich nicht nehmen, bissige Kommentare zu schreiben.
Massivster Stellenabbau seit 1993
Palisamos Schritt, Stellen abzubauen, überrascht indes nicht. Analysten hatten bereits spekuliert, dass IBM stark sparen müsse, um seine Prognosen für das Gesamtjahr erfüllen zu können. Vergangenen Monat meldete IBM den größten Gewinn-Rückgang seit 1993. Die Börsenexperten erwarten für dieses Jahr einen Gewinneinbruch pro Aktie von 4,35 Dollar auf 4,11 Dollar.
Der jüngste Stellenabbau soll sich dem Zeitungsbericht zufolge auf bestimmte Bereiche innerhalb des Konzerns beschränken. Die 17.000 Angestellten der Festplatten-Sparte, die im Rahmen eines geplanten Joint Ventures mit Hitachi versetzt werden sollen, seien davon nicht betroffen, hieß es weiter.
Nach Angaben der Zeitung handelt es sich um den stärksten Personalabbau seit den frühen neunziger Jahren, als IBM Milliarden-Verluste erlitten. Seither habe IBM abgespeckt. Doch Analysten meinten jedoch, dass die Kosten gemessen am Umsatz zu hoch seien.