Pay-TV Aus zwei mach eins
Madrid - Die Aktien der Mediengruppe Promotora de Informaciones SA (PRISA) und des Telekom-Konzerns Telefonica SA haben in den vergangenen Tagen ordentlich zugelegt. Grund ist, dass die beiden bislang konkurrierenden Pay-TV-Sender, Canal Satélite Digital (CSD) und Vía Digital, ankündigten, fusionieren zu wollen.
An der Börse wurde das Geschäft als positiv für alle Beteiligten bewertet. Vor allem Prisa werde davon profitieren, sagte ein Händler einer spanischen Großbank. Die Mediengruppe wird das neue Unternehmen gemeinsam mit ihren Partnern kontrollieren. Der Experte merkte ebenfalls an, dass der Zusammenschluss noch von den zuständigen Wettbewerbshütern abgeblockt werden könne.
Verhindern Wettbewerbshüter den Plan?
Die Muttergesellschaften der beiden Fernsehstationen, Telefonica und Promotor, hatten in der Nacht zum Donnerstag in Madrid ein Übereinkommen getroffen, dass nach fünf Jahren ein Ende des "Krieges" um die Übertragungsrechte für Fußballspiele vorsieht. Canal Satélite Digital (CSD) und Vía Digital werden demnach zu einem gemeinsamen Anbieter von Pay-TV-Programmen fusionieren.
Die beiden Rivalen wollen mit der Fusion aus den roten Zahlen herauskommen. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung "Expansión" machten beide Anbieter seit ihrer Gründung 1997 Verluste von insgesamt 1,35 Milliarden Euro. Im Kampf um Fußballübertragungen überboten die Konkurrenten sich gegenseitig und trieben ihre Kosten in die Höhe.
Platzen könnte der Plan allerdings wenn die spanischen und europäischen Wettbewerbshüter die Fusion untersagen. Die müssen dem Zusammenschluss nämlich noch zustimmen. Infrastrukturminister Francisco Álvarez-Cascos bemängelt bereits, es entstehe ein "privates Monopol" im TV-Bereich.