Apple Freaks benutzen ihn wie einen Palm
Fernbedienung, Nachrichtendienst und Terminkalender - es scheint nichts zu geben, was Hacker nicht aus ihrem iPod rauszuholen versuchen. In den vergangenen Monaten haben sie nicht nur herausgefunden, wie man Namen und Adressen in der kleinen Kiste verstaut, auch Kalendereinträge oder Liedtexte speichern sie in ihrem iPod.
Auch das kostenlose Programm EphPod, das seit kurzem kursiert, könnte den Ruhm des iPod mehren. Wie "Wired" berichtet, verbindet es zwei Erzfeinde miteinander: den iPod mit einem Windows-Rechner. Mit Xplay kommt auch bald ein kommerzielles Programm auf den Markt, das dasselbe kann. Der PodMate von Griffin Technology macht aus der kleinen Musikbox eine Fernbedienung für den Fernseher. Der Infrarotsender wird dabei in die Kopfhörerbuchse gestöpselt. Verkauft wird die Erweiterung allerdings nicht - Apple war dagegen und Griffin gab klein bei.
Warten auf den Quellcode
Apple reagiert auf die Basteleien und hat inzwischen eine Funktion eingebaut, mit der sich Kontaktinformationen speichern lassen - eine Funktion, die unter iPodlern sofort beliebt war, nachdem ein Hacker sie gebastelt hatte. Die User wollen es, dann will der Hersteller es ihnen anscheinend nicht vorenthalten.
Auch eine Download-Software für Daten aus Microsofts Entourage (die Mac-Outlook-Variante), vom Palm Desktop oder aus dem Mac-OSX-Adressbuch kann man nun mit einem von Apple entwickelten Programm auf das Taschenmaschinchen herunterladen. Mit Programmen von anderen Entwicklern lassen sich auch Datenbanken wie das eigene Yahoo!-Adressbuch anzapfen.
Auch bei Kalenderfunktionen haben die Hacker vor Apple die Nase vorn: Das Programm K-Landar zeigt Termineinträge als iPod-Playlist. Und wenn der iPod Mucken macht, kann man ein Diagnoseprogramm über die Festplatte schicken, das die Kiste durchcheckt.
Die ersten iPodler sollen gar bereits ihren Palm zu Hause lassen, weil sie alles, was sie von ihm wollen auch vom iPod bekommen. Einfacher als ein Palm soll er ohnehin zu programmieren sein, so die Hacker. Programm schreiben und rüberziehen, mehr müsse man nicht tun. Aufwendige Synchronisationen entfallen und Platz hat das Ding ohnehin genug - fünf Gigabyte reichen gewöhnlich für einen Organizer.
Um diesen endgültig Konkurrenz zu machen, müsste Apple dem iPod nur noch ein Touchscreen verpassen, denn noch müssen alle Daten in einem Macintosh zu Hause oder im Büro eingetippt werden und auf die kleine Wunderkiste übertragen werden. Nun warten die Hacker nur noch darauf, dass Apple den Quellcode bekannt gibt, denn dann könnte es auch Spiele und mehr für die Kiste geben. Ob Apple das gewollt hat, als sie den MP3-Player entwickelten?