HP/Compaq 1:0 für Walter Hewlett
Wilmington - Walter Hewlett erringt einen Teilerfolg in seinem Kampf gegen die Fusion von Hewlett-Packard mit Compaq. Der amerikanische Richter William B. Chandler in Delaware erklärte die Klage des HP-Verwaltungsratsmitglieds gegen den Computer-Konzern für rechtmäßig. Den Antrag von Hewlett-Packard, die Klage abzuweisen, lehnte Chandler am Montag ab.
Walter Hewlett, Sohn des Unternehmens-Mitgründers von Hewlett Packard (HP), setzt sich seit Monaten vehement gegen die Übernahme von Compaq Computer durch HP für 18,5 Milliarden Dollar ein. Er wirft dem HP-Management vor, mit unangemessenen Mittel den Großaktionär Deutsche Asset Management, eine Tochter der Deutschen Bank, zu einem Stimmwechsel für die Transaktion bewegt zu haben. Hewlett will die Stimmen für ungültig erklären lassen und drängt auf eine neue Aktionärsabstimmung.
HP hatte zuvor versucht, die Klage für unzulässig zu erklären - ohne Erfolg. Trotzdem geben sich die Verantwortlichen optimistisch. Die Fusionsbefürworter rechnen damit, dass sie sich durchsetzen werden. Hewlett hatte seine Klage am 28. März eingereicht. Der Prozess soll am 23. April beginnen und ist für drei Tage angesetzt.
HP verbreitet weiter Optimismus
HP geht weiter davon aus, dass die Fusion planmäßig vollzogen wird. Die Integrationsplanung mache weiter Fortschritte. Offen ist allerdings, ob der Prozess wirklich so schnell über die Bühne geht. Sollten sich die Verhandlungen in die Länge ziehen, bedeutet dies auch eine weitere Belastung für die Fusionsbemühungen.
Die endgültige Auszählung der HP-Aktionärsstimmen zur Fusion mit Compaq läuft noch und dürfte in einigen Wochen abgeschlossen sein. HP-Chefin Carly Fiorina hatte aber kurz nach der Hauptversammlung vom 19. März erklärt, die Transaktion sei mit knapper Mehrheit von den HP-Aktionären genehmigt worden.
Unterdessen zeigt sich Compaq unbeeindruckt von der Entwicklung bei HP. Der Computerkonzern rechnet damit, dass er die Analystenerwartungen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres erreichen oder übertreffen wird. Compaq erwartet einen Quartalsumsatz von 7,7 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss bekanntgab.