EM.TV E. contra E.
Frankfurt - Die Turbulenzen der Kirch-Gruppe könnten das ebenfalls angeschlagene Medienunternehmen EM.TV mit in den Abgrund reißen. "Der größte und gefährlichste Aspekt ist unsere Formel-1-Beteiligung von 16,7 Prozent", sagte Vorstandsvorsitzender und Großaktionär Werner E. Klatten der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FASZ). Da die Anteile als Sicherheit für Kirch-Kredite verpfändet seien, wären sie im Falle seiner Zahlungsunfähigkeit "vermutlich wertlos", sagte Klatten in dem FASZ-Interview. "Ich kann daher in Wirklichkeit nur an Kirch verkaufen. Deswegen müssen wir seinen Bewegungsspielraum nützen, um das Geschäft möglichst schnell über die Bühne zu bringen."
Der Verkauf der Formel-1-Anteile dränge nicht nur wegen der Schieflage bei Kirch, sondern auch, weil die Automobilhersteller angekündigt hätten, von 2008 an eine eigene Rennserie in Konkurrenz zur Formel 1 zu starten. "Kommt es dazu, wären die Anteile ab dann nichts mehr wert", sagte Klatten.
Scharf kritisierte Klatten laut der FASZ die Äußerungen des Vorstandssprechers der Deutschen Bank , Rolf-E. Breuer, der Kirch die Kreditwürdigkeit abgesprochen hatte. "Das halte ich für völlig unzulässig und unverständlich. Ein Kunde muss sich auf die Verschwiegenheit seines Kreditinstituts verlassen können."