RTL Sender fordert Reformen im Skispringen
Unzufrieden - die Übertragungen vom Ski-Weltcup und der Vierschanzentournee kosten nur Geld.
Bischofshofen - RTL-Informationsdirektor Hans Mahr erklärte am Rande des Tournee-Springens in Bischofshofen, der Skisprung-Weltcup sei in seiner bisherigen Form zu unübersichtlich. 23 Veranstaltungen zuzüglich Olympia und Skiflug-Weltmeisterschaft sind Mahr zuviel. Der Österreicher sähe es lieber, wenn der Internationale Ski-Verband (Fis) sich an der - ebenfalls von RTL übertragenen - Formel 1 orientiere: Eine Weltmeisterschafts-Serie mit deutlich weniger Wettbewerben.
Außerdem zeigte Mahr sich unzufrieden darüber, dass die deutschen Topspringer Sven Hannawald und Martin Schmitt mehrfach die Qualifikation ausgelassen haben. Das sei weder im Interesse der Zuschauer an den Schanzen noch vor den Bildschirmen: "Der Ski-Weltverband Fis muss sich etwas einfallen lassen, damit Stars auch bei der Qualifikation antreten."
Hintergrund von Mahrs Kritik ist die Tatsache, dass RTL trotz steigender Einschaltquoten und wachsenden Interesses von Werbepartnern mit dem Skispringen bis dato nur Verluste einfährt. Erst kürzlich hat der Sender die Übertragungsrechte vom Deutschen Skiverband bis zum Winter 2006/07 für rund 76 Millionen Euro erworben. Zudem besitzt RTL die Senderechte an der Skiflug-WM bis 2008 und der Vierschanzentournee.