T-Online Sexy Robert
Darmstadt - Der Internetdienstleister T-Online International AG prüft offenbar, künftig Erotik in seinem Programm anzubieten.
"Mit Erotik kann man Geld verdienen. Das ist ein lukratives Angebot, welches wir für uns sehr genau analysieren", sagte der Vorstandsvorsitzende von T-Online, Thomas Holtrop, der "Financial Times Deutschland". Holtrops Ziel: Bis 2004 will der Marketing-Fachmann rund 30 Prozent des Umsatzes mit dem margenträchtigen Geschäft aus Inhalten erzielen. Dabei sollen vor allem die Kunden zur Kasse gebeten werden. Ein ehrgeiziges Ziel, denn Studien besagen, dass nur ein kleiner Teil der Internetnutzer für Inhalte im Internet zahlen wollen.
Ein Erotik-Programm anzubieten, käme einer Neuausrichtung von T-Online gleich. Auch wenn andere Internetzugangsanbieter wie Freenet diesen Schritt schon gegangen sind. Die Mobilcom-Tochter hat zusammen mit Orion und Audiofon ein gebührenpflichtiges Erotik-Portal entwickelt.
T-Online macht mit seinen Überlegungen, ein "Sex sells"-Programm aufzulegen, deutlich, wie dringend sich der Provider und andere Internetunternehmen um gewinnträchtige Inhalte bemühen. Denn Analysen zeigten, dass derzeit nur Erotik-Angebote im Internet Geld abwerfen.
Um die laufenden Kosten zu reduzieren, gab T-Online darüber hinaus am Mittwoch bekannt, dass es seine Service-Zentren umstrukturieren werde. Lediglich zwei von bisher fünf Service-Standorten sollen weiterbetrieben und dadurch 200 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Zugleich widersprach Holtrop Spekulationen, wonach der Internetanbieter mit der Kirch-Gruppe über Kooperationen verhandelt. "Ich kann verbindlich sagen, dass wir derzeit nicht mit Kirch in Verhandlungen stehen", sagte Holtrop. Eine Partnerschaft könne aber sinnvoll sein, da Kirch Rechte an Filmen und Sportereignissen wie der Formel 1 und der Fußballweltmeisterschaft besitzt.