Comdirect Umbau statt Abbau
Quickborn - Die Arbeitsplätze bei der Comdirect Bank sind nicht in Gefahr. Bei steigenden Kundenzahlen werde auch die Belegschaft der Bank weiter wachsen, sagte Vorstand Christian Jessen der Nachrichtenagentur dpa. "Die Aufgaben der Mitarbeiter können sich allerdings verändern", erklärte Jessen. Durch intensive Schulung würden Call-Center-Agenten für Betreuungsaufgaben qualifiziert. Die neuen Kunden benötigten eher mehr Betreuung als früher, sowohl in technischer wie in fachlicher Hinsicht.
Jessen reagierte mit seinen Äußerungen auf den Chef der Bank 1822direkt, Manfred Weinel, der in einem Interview 25 Prozent aller Arbeitsplätze bei Direktbanken als gefährdet eingestuft hatte. "Ich sehe keinen Anlass, von Abbau zu sprechen", sagte dagegen Jessen. Die Comdirect mit Sitz in Quickborn hat sich mit mehr als 1500 Mitarbeitern, davon 700 in Call-Centern, zu einem der bedeutendsten Arbeitgeber in Schleswig-Holstein entwickelt.
Auf Modellrechnungen, nach denen jeder einzelne Bankmitarbeiter bei sinkenden Aktienkursen immer weniger Depotvolumen bewegt, sagte Jessen, dass die steigende Kundenzahl entscheidend sei. "Natürlich sind die Depots durch die Entwicklung an den Aktienmärkten kleiner geworden", sagte er. "Aber die Kunden sind nach wie vor da; sie haben ja nicht ihre Aktien verkauft oder die Depots aufgelöst." Gerade das erste Quartal 2001 habe für die Comdirect einen erfreulichen Zuwachs von mehr als 40.000 Kunden gebracht, so dass neue Mitarbeiter erforderlich würden. Europaweit hat die Bank rund 620.000 Kunden.