Yahoo Nazi-freundliches Portal?
Ein französischen Gericht hatte die Sperrung von NS-Internetseiten für Surfer in Frankreich verfügt. Das will Yahoo Inc. sich nicht gefallen lassen. das Unternehmen will die Sperrung verhindern.
Die Anwälte des Internet-Portals Yahoo führen in dem Antrag aus, dass das französische Gericht das Recht auf Meinungsäußerung der Unternehmens verletze und auch juristisch nicht zuständig sei für den Inhalt von Internet-Seiten, die von einem amerikanischen Unternehmen produziert würden.
Das französische Gericht hatte im November Yahoo angewiesen, Auktionsseiten mit Nazi-Objekten für Nutzer in Frankreich zu blockieren. Für die technische Lösung wurde dem Unternehmen ein Frist von drei Monaten eingeräumt. Für jeden weiteren Tag, an dem von Computern in Frankreich NS-Devotionalien oder rechtsextremistisches Propagandamaterial gekauft werden können, muss Yahoo 100.000 Franc Strafe zahlen, entschied das Pariser Gericht.
Yahoo will nach eigenem Bekunden den Richterspruch ignorieren, es sei denn, das amerikanische Gericht hält das Urteil für rechtens.
MRAP brachte Yahoo vor Gericht
Die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (LICRA), der Verband jüdischer Studenten sowie die Bewegung gegen Rassismus und für die Völkerfreundschaft (MRAP) hatten das Unternehmen vor Gericht gebracht. Der Verkauf von NS-Objekten verstößt gegen französisches Recht, nicht aber gegen amerikanisches.
MRAP-Anwalt Laurent Levy sprach von einer wegweisenden Entscheidung der Justiz. Bereits im Mai hatte Richter Jean-Jacques Gomez erklärt, Yahoo habe die kollektive Erinnerung Frankreichs beleidigt.