Nichts geht über Harvard. Die Elite-Universität an der US-Ostküste steht seit 2011 ununterbrochen an der Spitze des Rankings der angesehensten Universitäten der Welt, das das Magazin "Times Higher Education" (THE) einmal im Jahr erstellt. Auch Platz 2 des Prestige-Rankings geht in die Nähe von Boston - ans Massachusetts Institute of Technology.
Ohnehin dominieren die USA das Ranking: 44 der 100 prestigeträchtigsten Bildungseinrichtungen der Welt verorten die THE-Experten in den Vereinigten Staaten. Besonders auffällig sei, dass die USA ihre Position "tatsächlich noch einmal gestärkt haben", schreibt THE-Ranking-Chef Phil Baty in einer Mitteilung. Zuvor sei eher davon ausgegangen worden, dass das internationale Ansehen des Landes unter dem Verhalten von US-Präsident Donald Trump leide.
Wie im vergangenen Jahr schaffen es sechs deutsche Hochschulen unter die angesehensten 100 Unis der Welt. Knapp dabei: die RWTH Aachen, die sich zusammen mit Einrichtungen wie der schwedischen Universität Uppsala oder dem Indian Institute of Science (Indien) auf den Plätzen 91 bis 100 wiederfindet. Genaue Platzierungen gibt "Times Higher Education" (THE) erst ab Rang 50 an.
Etwas gelitten hat laut THE im vergangenen Jahr das Ansehen der Freien Universität Berlin. Für sie ging es etwa 20 Plätze nach unten, die Hochschule rangiert nach 61-70 im Vorjahr nun auf den Plätzen 81 bis 90.
Ihren Platz gehalten hat die Technische Universität München, die im Reputationsranking auf den Plätzen 61 bis 70 steht.
An Ansehen eingebüßt hat dagegen die Humboldt-Universität zu Berlin: Sie rangiert zurzeit auf den Plätzen 61 bis 70 - im Vorjahr hatte sie noch die davor liegende Dekade erreicht. In der hat sich...
... die Universität Heidelberg gehalten, die wie schon 2017 zwischen den Plätzen 51 und 60 steht.
Deutschlands angesehenste Universität steht weiterhin in München: Die Ludwig-Maximilians-Universität musste allerdings wie auch die Berliner Hochschulen leichte Abstriche hinnehmen: 2018 steht sie prestigetechnisch zwischen der Universität Melbourne und der Pennsylvania State University auf Rang 49 (2017: 42).
Für das Ranking hat "Times Higher Education" mehr als 10.000 "erfahrene Wissenschaftler" aller Fachrichtungen befragt; eine repräsentative Verteilung ihrer Herkunftsländer sei auf Grundlage von UN-Statistiken gewährleistet. Für dieses weltweite Panel auf einem geteilten neunten Platz der angesehensten Universitäten: die University of Chicago, Arbeitgeber von Wirtschaftsnobelpreisträger Richard Thaler (Bild), und...
... der Los-Angeles-Ableger der University of California. Die UCLA hatte im Vorjahr noch Rang 13 belegt.
Ohnehin dominieren die Vereinigten Staaten das Ranking: 44 Institutionen schaffen es unter die Top 100, acht amerikanische Hochschulen gehören sogar zu den zehn angesehensten der Welt. Darunter: die Yale University auf Rang 8 und...
... Princeton, ebenfalls an der Ostküste gelegen, auf Rang 7.
Platz 6 der Prestige-Rangliste geht wiederum an die Pazifikküste: nach Berkeley, ebenfalls Teil des Netzwerks der "University of California".
Die beiden europäischen Ableger unter den Top Ten hatten im vergangenen Jahr noch gleichauf auf Rang 4 gelegen - nun musste die Universität Oxford allerdings...
... die traditionellen Rivalen aus Cambridge (im Bild der vor einigen Monaten verstorbene Physiker Stephen Hawking) vorbeiziehen lassen. Oxford rangiert nun auf Platz 5, Cambridge allein auf 4.
Die Haus-Universität des Silicon Valley, Stanford, nimmt auch 2018 die Bronzemedaille des Prestige-Rankings entgegen; angesehener sind laut THE nur zwei Universitäten aus Neuengland: ...
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und...
... die nur wenige Kilometer entfernte Harvard University. Harvard steht dabei im achten Jahr in Folge an der Spitze des Prestige-Rankings - im etwas breiter gefassten THE-Ranking der besten Universitäten verfehlte die Alma Mater von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (Bild) zuletzt allerdings knapp die Top 3.
Unter den 33 europäischen Hochschulen im Ranking sind neun britische, von denen zwei (Oxford und Cambridge) es sogar unter die Top Ten schaffen, sechs deutsche und fünf niederländische. Deutschland ist damit genauso häufig vertreten wie im vergangenen Jahr, muss allerdings in drei Fällen mehr oder weniger starke Reputationsverluste hinnehmen; davon betroffen sind etwa zwei Berliner Universitäten. Auch Londons Bildungseinrichtungen sacken ab - man sehe, dass Großbritanniens privilegierter Status in der akademischen Welt keineswegs garantiert sei, so Baty.
Welche deutschen Universitäten dabei sind und wer es neben Harvard und dem MIT in die Top Ten geschafft hat: Hier finden Sie unsere Übersicht über das Ranking.
Für das international renommierte Ranking hat "Times Higher Education" mehr als 10.000 Wissenschaftler befragt; alle Fachbereiche seien entsprechend ihrer Häufigkeit abgebildet, gleiches gelte für die Heimatländer der Befragten.
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