Sommelier-Empfehlungen Drei Weine zum Entdecken, zum Mitreden - und zum Versacken
- Sommelier Marcel Ribis gibt Experten-Tipps für Rotwein: Zimmertemperatur? Viel zu warm!
- Sommelier Marcel Ribis gibt Experten-Tipps für Weißwein: "Die Kombination des Jahrzehnts"
- Dos und Don'ts für den Whisky-Genuss: Bloß nicht on the rocks - Profi-Tipps für Whisky
- Sommelier Marcel Ribis gibt Experten-Tipps für Champagner: Champagner - keine Angst vorm Dekantieren
Zum Entdecken: Burgund ist das neue Bordeaux
Burgund ist wie ein Kartenspiel, das man auf den Tisch wirft: Es gibt ganz unterschiedliche Lagen von Grands Crus oder Clos (einzelne Weinberge), die häufig sehr versteckt sind. Und weil die Flächen so klein sind - das Burgund kommt nur auf ein Viertel der Reben des Bordeaux -, teilen sich oft mehrere Winzer eine Lage. Viele der großartigen Weine werden in kleinsten Mengen hergestellt.
Das treibt natürlich den Preis, aber den sind die Weine auch wert. Um bei den Kritikern zu punkten, sind Bordeauxweine zuletzt immer kräftiger geworden, mehr Holz, mehr Alkohol. Deshalb weichen viele inzwischen aus aufs Burgund: Die Weine von dort sind komplex, elegant und deutlich leichter, lassen sich also besser trinken. Ich habe schon seit Jahren eine Schwäche für die Premier-Cru-Lage Clos Saint-Jacques in Gevrey-Chambertin.
Die 6,7 Hektar teilen sich acht Winzer, jeder keltert nur ein Fass. Die markantesten und maskulinsten Pinots noirs kommen von hier. Besonders gute Weine macht Jean-Marie Fourrier, sie haben eine leicht saline Note, die ihnen eine Prägnanz und Würzigkeit verleiht, wie sie im Burgund sonst keiner hat. Die besten Jahrgänge sind 2002, 2005 und 2010. Der feine Wein passt gut zu eleganten Speisen und Trüffeln.
Bezugsquelle: www.frw.co.uk
- 1. Teil: Drei Weine zum Entdecken, zum Mitreden - und zum Versacken
- 2. Teil: Zum Mitreden: Es muss nicht Krug sein
- 3. Teil: Zum Versacken: Der Shiraz der Kanaren
© manager magazin 4/2018
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung