Müller-Milch Der Polterpatriarch
Dem Steuerasylanten Theo Müller wurde es in der Schweiz zu langweilig. Er kam zurück und vertrieb die Topmanager reihenweise. Der Starrsinn des Joghurt-Moguls droht sich gegen sein Lebenswerk zu richten.
Theobald - kurz Theo - Müller senior (65) liebt es handfest; das gilt sowohl für seine Worte als auch für seine Taten.
Er beglückwünscht seine Werkschützer, wenn sie mit dem Strahl aus einem Feuerwehrschlauch ein paar "Schurken von Greenpeace" einnässen.
Eigenfäustig vertrieb der vierschrötige Schwabe einst zwei Dunkelmänner, die auf einer Landstraße seinen Mercedes 600 angehalten hatten und den Milliardär entführen wollten.
Wer sich mit Müller anlegt, braucht Kraft - oder wenigstens Ausdauer und starke Nerven. Deutschlands größter Milchmann geht keinem Streit aus dem Weg; er gilt als unbeherrscht, seine Ausbrüche sind allseits gefürchtet.
Müllers eiserner Wille - manche sprechen von Sturheit - half ihm, binnen drei Jahrzehnten aus der vom Vater ererbten Minimolkerei im bayerischen Schwabenland ein Imperium zu formen, dessen 4500 Beschäftigte jährlich 2 Milliarden Liter Milch verarbeiten und 1,9 Milliarden Euro umsetzen. Seine Werbesprüche ("Alles Müller oder was?") wurden zu Klassikern, seine Produkte ("Müller-Milch", "Joghurt mit der Ecke", "Froop") kennt fast jeder Deutsche.
- 1. Teil: Der Polterpatriarch
- 2. Teil: Rückkehr aus Eifersucht
- 3. Teil: "Es muss Blut fließen"
- 4. Teil: Erfolgreich in England
- 5. Teil: Theos Molkerei-Themenpark
- 6. Teil: Bauchgefühl statt Marktforschung
- 7. Teil: Dauerclinch mit Greenpeace
- 8. Teil: Ungeregeltes Erbe
- 9. Teil: Von der Dorfmolkerei zum Markenmulti
© manager magazin 4/2005
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